Referate und Präsentationen im Unterricht: vorbereiten, anleiten und bewerten - Unterrichtsmaterial online bei Elixier

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Dieser Fachartikel zum Thema Schülerreferate im Unterricht beschreibt, wie Präsentationen und Referate vorbereitet, angeleitet und transparent bewertet werden, sodass die ganze Klasse davon profitiert. Ein Bewertungsbogen und ein Feedbackbogen für die Grundschule sowie die Sekundarstufen helfen bei der transparenten Bewertung.

Anbieter:

Lehrer-Online | Eduversum GmbH, Taunusstr. 52, 65183 Wiesbaden

Autor:

Arwen Schnack

Lange Beschreibung:

Referate und Präsentationen sinnvoll einsetzen Die Übernahme von Referaten durch Schülerinnen und Schüler hat eigentlich viel Potenzial: Die Lernenden können zur Binnendifferenzierung Themen entsprechend ihren eigenen Neigungen und Fähigkeiten wählen. Die Methode ist  aktivierend , da Schülerinnen und Schüler im Zentrum des Geschehens stehen. Die Rollenverteilung der Lehrenden und der Lernenden wird bei einem Vortrag von Schülerinnen und Schülern zumindest für eine kurze Zeit relativiert. Die Methode Lernen durch Lehren kann durch eine differenzierte Auseinandersetzung mit einem Thema nachhaltig zur Festigung des Lernstoffs beitragen. Und doch sieht die Realität oft anders aus: Verängstigte Kinder und Jugendliche verstecken sich aufgrund mangelnder Präsentationskompetenz hinter ihren Notizzetteln und lesen kaum hörbar davon ab. Die Klasse hört dem Referat eher aus Höflichkeit als aus Interesse zu. Am Ende gibt es keine Fragen. Motivation und Lernenergie bewegen sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Welche Faktoren können also dazu beitragen, dass Schülerreferate ihr Potenzial entfalten können anstatt im skizzierten Szenario zu enden? Vorbereitende Überlegungen Wichtig für die Motivation der Schülerinnen und Schüler sind Themen , die als Lerninhalte auch für den Rest der Klasse relevant sind. Häufig werden in der Sekundarstufe II keine Themen vergeben, sondern die Aufgabe gestellt, "ein Referat zu halten". Bei den Schülerinnen und Schülern kann so der Eindruck entstehen, es handele sich ausschließlich um eine Prüfungsleistung zu den Präsentationskompetenzen eines oder einer Einzelnen, für die sie selbst lediglich als Publikum oder Statisten agieren. Bilden die Inhalte der Referate jedoch wesentliche Teile des Lernstoffs zu einem bestimmten Überthema und werden so präsentiert, dass der Lerneffekt für alle transparent wird, steigt die Motivation normalerweise auf beiden Seiten. Ein weiterer Faktor, der zu mehr Lernerfolg führen kann, ist das Aufbrechen der frontalen Situation. Was im konventionellen Unterricht mit einer professionellen Lehrkraft nur in begrenztem Rahmen sinnvoll ist, kann nicht die Methode der Wahl sein, wenn Lernende einander Wissen vermitteln. Planen Sie Referate und Präsentationen mit den Schülerinnen und Schülern so, dass verschiedene Sozialformen angeregt werden. Zur Bearbeitung eines Textes können die Vortragenden beispielsweise zunächst den Text lesen lassen, schriftlich oder mündlich ein Brainstorming dazu anregen oder am Ende Aufgaben stellen, die möglicherweise in Partner- oder Gruppenarbeit gelöst werden. Wichtig ist die Unterstützung bei der Vorbereitung . Geben Sie verschiedene Phasen der Präsentation vor, die dann, in festgelegter oder freier Reihenfolge, berücksichtigt werden sollten. Beispielsweise kann es hilfreich sein, wenn Referate grundsätzlich eine Einleitung, eine Inputphase, eine Aufgabe in Partner- oder Gruppenarbeit, den Vergleich der Ergebnisse aus der Klasse und eine Zusammenfassung durch die Präsentierenden beinhalten. Die Bearbeitung prüfungsrelevanter Themen durch Referate stellt häufig einen besonderen Anreiz für Verständnisfragen dar. Entsprechend ist aber auch die Lehrkraft gefordert, wenn sie Verständnislücken bei den Präsentierenden bemerkt, da die gründliche Erarbeitung prüfungsrelevanter Inhalte natürlich im Verantwortungsbereich der Lehrkraft verbleibt. Auswahl der Themen und inhaltliche Bearbeitung Inhaltlich kann die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern zunächst Hilfestellung geben, indem sie Material und/oder Quellen für die Recherche vorbereitet. Auch ein Materialpool, aus dem die Lernenden in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit das Passende für ihr Thema aussuchen, ist denkbar. Wie frei und selbstständig die inhaltliche Arbeit von den Schülerinnen und Schülern vorbereitet wird, entscheidet die Lehrkraft abhängig von der Klassenstufe, dem zu bearbeitenden Themenkomplex und der Gewöhnung im Umgang mit selbstgesteuertem Lernen. Je nach Lernziel können auch Leitfragen vorgegeben oder aber auch, um diesen Schritt als grundlegende Kompetenz zu trainieren, selbstständig erarbeitet werden. Mit dem bereitgestellten Material entwickeln die Lernenden zunächst eine grobe inhaltliche Planung und machen sich erste Gedanken zur didaktischen Präsentation. Wird dieser Arbeitsschritt während der Unterrichtszeit durchgeführt, bleibt die Lehrkraft ansprechbar und kann den Prozess unterstützend begleiten. Wenn ein Entwurf zur Grobplanung steht, kann er in Bezug auf Inhalt, Aufbau und Präsentationsmedium mit der Lehrkraft besprochen werden. Entsprechende Rückmeldungen helfen bei der Weiterarbeit. Der Einsatz digitaler Medien und interaktiver Elemente kann angeregt werden.  Anschließend verteilen die Lernenden die anstehenden Aufgaben und erarbeiten das Referat oder die Präsentation. Vortragen und Präsentieren üben Je nach Bedarf in der Klasse können vor dem Vortrag noch einmal Kritierien für eine gute Präsentation besprochen werden. Dazu können Sie beispielsweise Videos von Vorträgen im Internet ansehen und gemeinsam bewerten. Im Idealfall nehmen Sie die Bewertung anhand der Kriterien vor, die Sie auch bei der Bewertung der Schülerleistungen zugrunde legen. Die Lernenden können ihren Teil des Vortrags zu Hause vor Familienmitgliedern oder vor dem Spiegel üben. Bewertung: Kriterien transparent machen Auch wenn die Vortragsweise im Unterricht nicht mehr explizit thematisiert werden soll, weil die Lernenden beispielsweise schon viel Erfahrung im Präsentieren haben, sollten Bewertungskriterien transparent gemacht werden. Diese können auch von den Schülerinnen und Schülern selbst formuliert werden. Die Bewertung eines Referats berücksichtigt häufig die Punkte Inhalt, Struktur, Didaktisierung sowie Sprache und Körpersprache. Qualitätskritierien zu Inhalt, Struktur und Didaktisierung sollten bei der Erarbeitung der jeweiligen Punkte bereits definiert werden. Vor der Präsentation können sie noch einmal wiederholt und um die Bewertungsmaßstäbe für Sprache und Körpersprache erweitert werden. Bei einer Gruppenarbeit kann außerdem die Mitarbeit in der Gruppe bewertet werden. Feedback geben Basierend auf den Bewertungskriterien kann ein Feedbackbogen gestaltet werden. Damit ist einerseits ein einfaches Lehrerfeedback möglich, das im Anschluss in der Gruppe oder in Einzelgesprächen besprochen werden kann. Dabei sollten die Lernenden jedoch nicht in Rechtfertigungen verfallen, um ihre Noten im Nachhinein aufzubessern. Falls einzelne Schülerinnen und Schüler dies versuchen, hilft der Hinweis, dass es gut ist, dass die betreffende Person die Gründe für die Schwächen ihres Referats erkannt hat, und dass diese Erkenntnis eine gute Grundlage für das nächste Referat bildet. Auf Basis von Feedbackbögen lassen sich auch Rückmeldungen aus der Klasse abfragen. Je nach Lerngruppe sollten Einzelpersonen dabei nicht dem ungefilterten Feedback von Mitschülerinnen und Mitschülern ausgesetzt werden. Der Prozess lässt sich zum Beispiel steuern, indem die Bögen nur für die Gruppenleistung ausgefüllt und keine Personennamen genannt werden. Die Integration eines freien Kommentarfeldes birgt unter Umständen auch eine gewisse Gefahr für verletztende Inhalte und Mobbing. Sollte es Schwierigkeiten damit in der Klasse und wenig Vertrauen in das soziale Miteinander geben, können die Bögen erst eingesammelt, gesichtet und dann an die betreffenden Schülergruppen weitergegeben werden. Fazit Schülerreferate sind eine Unterrichtsmethode, deren Erfolg stark von einer guten Durchführung abhängt. Um sie erfolgreich einzusetzen, sind die thematische Einbindung der Referate in den Unterricht und eine gute Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler ebenso wichtig wie die betreute Erarbeitung der Inhalte und Vermittlungsmethoden, eine transparente Bewertungsgrundlage und geeignete Feedback-Methoden .

Bildungsebene:

Sekundarstufe I

Frei zugänglich:

nein

Kostenpflichtig:

ja

Lernressourcentyp:

Arbeitsmaterial

Lizenz:

Frei nutzbares Material

Sprache:

Deutsch

Themenbereich:

Schule fachunabhängige Bildungsthemen sonstige fachunabhängige Bildungsthemen
Berufliche Bildung Berufliche Bildung allgemein Berufswahl, Berufsvorbereitung, Berufsberatung

Geeignet für:

Lehrer