So bereiten Sie Ihre Lerngruppe sinnvoll auf die mündliche Abiturprüfung vor - Unterrichtsmaterial online bei Elixier

h t t p s : / / w w w . l e h r e r - o n l i n e . d e / u n t e r r i c h t / s e k u n d a r s t u f e n / f a e c h e r u e b e r g r e i f e n d / a r t i k e l / f a / s o - b e r e i t e n - s i e - i h r e - l e r n g r u p p e - s i n n v o l l - a u f - d i e - m u e n d l i c h e - a b i t u r p r u e f u n g - v o r /

Dieser Fachartikel zum Thema "Mündliche Abiturprüfung" gibt Ihnen erfahrungsbasierte Praxistipps für eine optimale Vorbereitung Ihrer Schülerinnen und Schüler auf das mündliche Abitur. Indem Sie diese umsetzen, nehmen Sie den Jugendlichen ein Stück weit die Angst vor dieser besonderen Prüfungsform.

Anbieter:

Lehrer-Online | Eduversum GmbH, Taunusstr. 52, 65183 Wiesbaden

Autor:

Lars Fedeler

Lange Beschreibung:

Das mündliche Abitur aus der Sicht der angehenden Prüflinge Was kommt da eigentlich auf mich zu? Diese Frage stellen sich Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe spätestens dann, wenn es "ernst wird" und das Abitur näherrückt. Die Antwort ist wie wir alle aus eigener Erfahrung wissen recht komplex. Die Aufmerksamkeit verharrt schnell bei den Mega-Klausuren in den Leistungskursfächern sowie im dritten Prüfungsfach, zumal die Abiturphase mit den schriftlichen Fächern beginnt. Dabei gerät die mündliche Abiturprüfung im vierten Prüfungsfach bei vielen Jugendlichen schnell auf ein gedankliches Abstellgleis; die eingangs gestellte Frage wird im Hinblick auf diesen Prüfungsteil oft nur vage beantwortet. Eine weitere Ursache dafür, dass die Vorstellungen vieler Schülerinnen und Schüler von der mündlichen Abiturprüfung recht ungenau sind, liegt schlichtweg darin, dass mündliche Prüfungen in einer normalen Schullaufbahn fast gar keine Relevanz haben. Während man seit der Grundschule mit schriftlichen Arbeiten vertraut ist und die damit verbundenen Herausforderungen pro Schuljahr dutzendfach zu bewältigen hat, wirkt eine mündliche Prüfung wie ein weißer Fleck auf der Landkarte. (Ob hier ein Fehler im System vorliegt, darf an anderer Stelle geklärt werden.) Der Dunst des Ungenauen, Ungefähren und Ungewissen , welcher eine mündliche Abiturprüfung aus der Sicht vieler Jugendlicher umhüllt, verstärkt oftmals die ohnehin schon vorhandene Prüfungsangst . In manchen Köpfen schwirrt die Horrorvorstellung herum, sich irgendwie einsam und allein vor einem einschüchternd wirkenden, mächtigen Lehrkräfte-Tribunal behaupten zu müssen. Der meist unbegründete, aber bei vielen Schülerinnen und Schülern Herzrasen auslösende Gedanke an einen totalen "Blackout" wird ebenfalls häufig im Kontext der mündlichen Prüfung erwähnt, die als Prüfungsform insgesamt wohl den schlechtesten Ruf genießt. Ihre Schülerinnen und Schüler werden Ihnen solche Prüfungsängste sicherlich nicht unter die Nase reiben, wenn Sie das Thema nicht gezielt ansprechen, aber gehen Sie davon aus, dass sie bei vielen im Verborgenen präsent sind und für die jungen Leute eine durchaus große Belastung im Vorfeld des Abiturs darstellen. Daher sind Sie in besonderer Weise als Pädagogin oder Pädagoge gefragt, wenn Sie Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe auf die mündliche Abiturprüfung vorbereiten. Was können und sollten Sie tun? Schaffen Sie eine größtmögliche Transparenz! Simulieren Sie die mündliche Prüfung häufig und intensiv! Schaffen Sie ein Bewusstsein für die spezifischen Herausforderungen! Schaffen Sie Transparenz! Es macht wenig Sinn, die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten mit allen Details einer sperrig formulierten Prüfungsordnung zu konfrontieren. Nehmen Sie sich stattdessen Zeit, die wichtigsten Aspekte einer mündlichen Abiturprüfung in strukturierter Form mit Ihrer Lerngruppe zu thematisieren. Informieren Sie Ihre Schülerinnen und Schüler nicht erst kurz vor dem Prüfungszeitraum und planen Sie mindestens eine "Info-Stunde" ein. Sie dürfen übrigens mit vielen Aha-Erlebnissen rechnen und können sich auf etliche Nachfragen einstellen. Erfahrungsgemäß empfehle ich die Berücksichtigung folgender Punkte: Lernen für die mündliche Prüfung Wiederholung aller prüfungsrelevanten Kurshalbjahre Lernen "in die Breite", da der Themenschwerpunkt der Prüfung im Vorfeld nicht bekanntgegeben wird Verfahren bei der mündlichen Prüfung Abholung des Prüflings durch Mitglieder der Prüfungskommission zur bekanntgegebenen Uhrzeit in einem Aufenthaltsraum Frage zur Prüfungsfähigkeit: "Sind Sie gesundheitlich in der Lage, diese Prüfung zu absolvieren?" Begleitung des Prüflings durch die Mitglieder der Prüfungskommission in den Vorbereitungsraum zur Entgegennahme der Prüfungsaufgaben Bearbeitung der Aufgaben im Vorbereitungsraum unter Aufsicht: circa 30 Minuten WICHTIG: Auf Papier, das die Schule zur Verfügung stellt, sollten Notizen angefertigt werden. (Die Notizen werden am Ende der Prüfung zusammen mit den Aufgabenblättern bei der Prüfungskommission abgegeben.) Abholung des Prüflings durch Mitglieder der Prüfungskommission am Ende der Vorbereitungszeit und Begleitung in den Prüfungsraum Mündliche Prüfung durch den jeweiligen Fachprüfungsausschuss bestehend aus drei Lehrkräften: 1. Fachprüfer(in) = Fachlehrkraft, die den Unterricht erteilt hat, 2. Vorsitzende(r) = in der Regel die Lehrkraft, welche an der Schule für den Fachbereich zuständig ist, 3. Protokollant(in) = weitere Lehrkraft, die den Verlauf der Prüfung dokumentiert WICHTIG: Die Fachprüferin beziehungsweise der Fachprüfer führt die Prüfung durch, die Vorsitzende beziehungsweise der Vorsitzende kann punktuell Fragen stellen, die Protokollantin beziehungsweise der Protokollant ist nicht direkt am Prüfungsverlauf beteiligt. Dauer der mündlichen Prüfung: 20 bis 30 Minuten gegliedert in zwei Prüfungsteile 1. Prüfungsteil: Darstellung der Ergebnisse zu den bearbeiteten Aufgaben durch den Prüfling in einem freien, zusammenhängenden Vortrag auf der Grundlage der Notizen eventuell punktuelle Nachfragen der Prüfungskommission 2. Prüfungsteil: Prüfungsgespräch mit Dialog-Charakter über größere fachliche Zusammenhänge, die über das spezielle Thema der Prüfungsaufgaben hinausgehen WICHTIG: Der zweite Prüfungsteil ist nicht direkt "materialgebunden". Benotung der Leistung durch den Fachprüfungsausschuss nach Beendigung der mündlichen Prüfung in Abwesenheit (!) des Prüflings (Abstimmung der drei Lehrkräfte über eine konkrete Note, die von der Fachlehrkraft vorgeschlagen wird) Notenmitteilung durch die Jahrgangsstufenleitung ohne Begründung (!) zu einem zentralen Termin für alle Prüflinge in der Regel am Tag der Prüfung Die Prüfungsaufgaben Absprachen über Spezialgebiete sind unzulässig. Die mündliche Prüfung darf sich nicht auf das Thema eines Kurshalbjahres beschränken. Das heißt: Beim Lernen sollte die gesamte Bandbreite der relevanten Themen berücksichtigt werden. Simulieren Sie die "unbekannte" Prüfungsform realitätsnah! Gründliche Informationen über die mündliche Prüfung sind absolut notwendig und hilfreich. Sie befähigen die Schülerinnen und Schüler allerdings noch nicht dazu, eine erfolgreiche Abiturprüfung zu absolvieren. Dazu sind praktische Übungen erforderlich, am besten in Form einer realitätsgetreuen Prüfungssimulation. Sobald die Abitur-Fächer gewählt sind, biete ich als Lehrer meinen Prüflingen eine erste Simulation einer mündlichen Prüfung an und nutze dabei die Gelegenheit, um wie beschrieben über das Prüfungsverfahren zu informieren. Erfahrungsgemäß reagieren die Schülerinnen und Schüler auf mein Angebot, per Simulation (mit der Lerngruppe als Publikum) mündlich "geprüft" zu werden, zunächst sehr zurückhaltend. Eine Freiwillige oder ein Freiwilliger findet sich als "Probe-Prüfling" aber schnell, wenn ich folgende Bedingungen mitteile: Die Prüfungssimulation wird inhaltlich nicht benotet, fließt aber als besonderes Engagement in die Bewertung der Mitarbeit im Unterricht ein. "Fehler" sind in dieser Übungssituation ausdrücklich erlaubt, da sie bei einer sachlichen Auswertung Lernchancen für alle bieten. Kritik wird konstruktiv und sachlich geäußert. Die praktische Umsetzung einer Prüfungssimulation ist manchmal etwas schwierig, da auf jeden Fall eine Doppelstunde benötigt wird. Planen Sie folgende Schritte mit entsprechendem Zeitbedarf ein: Erläuterung des Vorgehens und Ermittlung eines freiwilligen "Probe-Prüflings": 15 Minuten Vorbereitungszeit für den "Probe-Prüfling" im Idealfall in einem separaten Raum: 30 Minuten (Die anderen Schülerinnen und Schüler bearbeiten in dieser Zeit ebenfalls die Aufgaben der Prüfungssimulation.) Durchführung der Prüfungssimulation mit Ihnen in der Rolle der prüfenden Lehrkraft und den anderen Schülerinnen und Schülern als beobachtendes Publikum: 25 Minuten (Sie prüfen in dieser Übungssituation natürlich allein, ohne Vorsitzende(n) und Protokollant(in) die bei der "echten" mündlichen Abiturprüfung ebenfalls anwesend sind.) Auswertung der Prüfungssimulation: 20 Minuten Die Erfahrungen, die bei der Simulation einer mündlichen Prüfung gewonnen werden, bewerten sowohl die "Probe-Prüflinge" als auch das Publikum durchweg positiv. Auch Schülerinnen und Schüler, die ein anderes Fach für die mündliche Prüfung gewählt haben, profitieren davon. Bieten Sie Ihrer Lerngruppe bis zum Beginn der Prüfungsphase je nach Bedarf mehrere Prüfungssimulationen an. Richten Sie einen "Trainingstag" ein! Im Idealfall erhalten alle Lehrkräfte eines Jahrgangs, die im vierten Abiturfach mündlich prüfen, von der Schulleitung die Möglichkeit, an einem ganzen Vormittag mit den entsprechenden Schülerinnen und Schülern für die mündliche Prüfung zu üben. Ich kenne und schätze einen solchen "Trainingstag", der meist im letzten Kurshalbjahr vor der Prüfungsphase stattfindet, da er eine optimale Gelegenheit bietet, die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten abschließend fit zu machen. Nutzen Sie den "Trainingstag" für folgende Aktivitäten: weitere Prüfungssimulationen mit Auswertung intensive Wiederholung aller relevanten Prüfungsthemen (Dafür ist die Zeit im regulären Unterricht oft zu knapp.) Klärung noch offener Fragen

Bildungsebene:

Berufliche Bildung Sekundarstufe II

Frei zugänglich:

nein

Kostenpflichtig:

ja

Lernressourcentyp:

Arbeitsmaterial

Lizenz:

Frei nutzbares Material

Sprache:

Deutsch

Themenbereich:

Schule fachunabhängige Bildungsthemen sonstige fachunabhängige Bildungsthemen
Berufliche Bildung Berufliche Bildung allgemein Berufswahl, Berufsvorbereitung, Berufsberatung

Geeignet für:

Lehrer