Die App "TikTok": Wissenswertes für Lehrkräfte - Unterrichtsmaterial online bei Elixier

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Dieser Fachartikel mit Erklärvideo zur bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebten App "TikTok" erläutert Lehrkräften deren Funktionen und Risiken und gibt konkrete Hinweise für die Behandlung des Themas im Unterricht.

Anbieter:

Lehrer-Online | Eduversum GmbH, Taunusstr. 52, 65183 Wiesbaden

Autor:

Uta Reimann-Höhn

Lange Beschreibung:

Die App "TikTok" im Überblick Was ist TikTok? TikTok ist ein chinesisches Video-Portal für Musikvideos und andere kurze Videoclips, welches zusätzlich Funktionen eines sozialen Netzwerks anbietet und seit 2019 auch Werbeplätze verkauft. Im Jahr 2019 gehörte TikTok zu den sich am schnellsten verbreitenden mobilen Apps der Welt (fast 1 Milliarde User) und war die führende Kurzvideo-Plattform in Asien mit der weltweit größten Playbackvideo-Community. Aktuell beliebteste App bei Kindern und Jugendlichen Wenn zwei oder mehr Schülerinnen und Schüler in der Pause den Kopf über einem Smartphone zusammenstecken, steckt immer öfter die Video-App "TikTok" dahinter. Unter Kindern und Jugendlichen ist derzeit keine App beliebter, alleine in Deutschland nutzen sie rund 5 Millionen Personen. TikTok ist optimal auf die Bedürfnisse von Heranwachsenden ausgerichtet und verspricht eine unterhaltsame Form der Selbstdarstellung und -findung. Mit ein paar guten Ideen verwandelt sich der schüchterne Außenseiter zum tausendfach geklickten Video-Star. Gestylt, verkleidet oder besonders geschminkt tanzen sich halbwüchsige Teenager zu topaktuellen Songs durch ihr Kinderzimmer. Es wird geliked und kommentiert, wie in anderen sozialen Diensten auch. Der manchmal langweilige Alltag wird durch lustige und unterhaltsame Videos bunter und der Rollentausch eröffnet Kindern und Jugendlichen das Erkennen neuer Aspekte der eigenen Persönlichkeit. Und so funktioniert es: Die Generation, die quasi mit dem Smartphone vor Augen aufgewachsen ist und alle Funktionen des Minicomputers beherrscht, dreht mit TikTok Kurzfilme und teilt diese mit anderen im Netz. Statements, Empfehlungen, Film-Episoden oder Musical-Einlagen sind schnell erstellt und mit TikTok noch schneller geteilt. Es geht um Videos, real short Videos, die mit Musik unterlegt sind und durch verschiedene Effekte bearbeitet werden können. Sie sind unterhaltsam, oft albern und amüsant. Besonders wichtig sind bei TikTok die Reaktionen der anderen. Kinder und Jugendliche wollen gemocht, gesehen und anerkannt werden. Wer steckt hinter der Mega-App? Das chinesische Unternehmen Byte Dance hat den Vorgänger musical.ly 2017 erworben und zu TikTok erweitert. Die App basiert auf künstlicher Intelligenz und zeigt dem jeweiligen User genau die Videos, die ihm vermutlich am besten gefallen. Sie soll sich natürlich monetarisieren, und so werden seit Herbst 2019 Einnahmen durch eingeblendete Video-Werbung generiert. Viele Marken-Unternehmen sind bereits Kunde und nutzen die Reichweite von TikTok für ihr Business. Dagegen ist zunächst einmal nichts einzuwenden, denn auch YouTube oder Facebook funktionieren genau nach dem gleichen Prinzip. Doch es gibt eine ganze Reihe von Fragen, die TikTok aufwirft. Die Schattenseiten von TikTok Die häufigsten Vorwürfe im Überblick Singende und tanzende Jugendliche sind ganz sicherlich kein Grund, eine App zu verbieten. Lustige Videos, gut gelaunte Heranwachsende und unterhaltsame Kurzbotschaften von Prominenten, aber auch nachgespielte Filmszenen und Zaubertricks sind eine amüsante Art, seine Zeit zu verbringen. Doch die Kritik an TikTok wird lauter. Die häufigsten Vorwürfe sind: TikTok kommt aus einem autoritären Regime und alle Nutzerinnen und Nutzer unterstützen durch die Verwendung autoritäre Werte. Der Jugendschutz ist nur ein "oberflächliches Feigenblatt", das Kinder und Jugendliche keineswegs schützt, sondern eher in Gefahr bringt. Das Zensurverhalten von TikTok ist kritikwürdig. Die Plattform veröffentlicht Videos nach ökonomischen Zielen und staatlichen Vorgaben, sie grenzt politische Videos oder Minderheiten wie Behinderte aus. Das mehrstufige Kontrollsystem erlaubt den Usern oft nicht zu erkennen, ob ihr Video ausgestrahlt oder zurückgehalten wird. Videos können kommentarlos gelöscht werden. Immer wieder kommt auch die Vermutung auf, dass Daten für Überwachungszwecke über die App direkt nach China geschickt werden. TikTok enthält seit 2019 gezielte Werbung und In-App Verkäufe. Besonders Kinder erkennen oft den Unterschied zwischen einem privaten Video und Werbung nicht. Hate Speech (Hass-Kommentare) und Mobbing können Kinder und Jugendliche verstören. TikTok sammelt möglicherweise Daten für China Wie viele andere Apps auch verlangt TikTok bei der Installation den Zugriff auf verschiedenste Funktionen des Smartphones. So wird beispielsweise das Fotoalbum gescannt, auf den Standort, die Kamera, das Mikrofon und andere Dateien zugegriffen und immer wieder kommt die Befürchtung auf, dass alle Daten auf chinesischen Servern gespeichert werden. Schülerinnen und Schüler können sich folgendermaßen schützen: Profil auf "privat" stellen: Nur genehmigte Personen können die Videos sehen. Nachrichten und Kommentare sollten auch nur für befreundete Nutzerinnen und Nutzer freigeschaltet werden. Speicher-Optionen sollten deaktiviert werden, damit eigene Videos nicht von jedem heruntergeladen und weiterverbreitet werden können. Merkwürdige Videos können und sollten gemeldet werden Viele Videos zeigen Kinder, die jünger als 13 Jahre alt sind. Diese stellen eine große Gefahr dar, weil sie pädophile Nutzerinnen und Nutzer anziehen. Wer anzügliche Kommentare oder Aufforderungen erhält, kann sich beim Betreiber melden. Auch kritische Videos können gemeldet werden, sodass der Betreiber sie blockieren kann. Es gibt allerdings keine Garantie, dass Nutzerinnen und Nutzer mit kriminellen Absichten nicht gleich wieder einen neuen Account eröffnen. Hinzu kommt: Alle sozialen Dienste oder Apps unterliegen einem ständigen, schnellen Wandel. Alte Funktionen werden verändert oder abgestellt, neue kommen hinzu oder es entstehen gleich vollkommen neue Apps. Wer nicht regelmäßig kontrolliert, welche Änderungen die Betreiber vorgenommen haben, wiegt sich leicht in falscher Sicherheit. Tipps für die Behandlung des Themas "TikTok" im Unterricht  Unterrichtsvorschläge Hier einige Vorschläge, wie Lehrkräfte die App "TikTok" im Unterricht mit ihren Schülerinnen und Schülern besprechen können (altersabhängig, da erst ab 13 Jahren erlaubt): vorhandene TikTok-Accounts zusammen ansehen und besprechen, dabei auch die Sicherheitseinstellungen prüfen; Fehler oder Sicherheitslücken suchen lassen gemeinsam mit der Klasse einen Account (auf den Namen der Lehrkraft) für TikTok erstellen und ein Video drehen und hochladen (Vorsicht: Datenschutz beachten!). Um keine Personen zu zeigen, kann ein Video mit Spielfiguren gedreht werden. alle denkbaren negativen Folgen sammeln und besprechen; in diesem Zusammenhang auf Cybergrooming, Sexting, Pädophilie und Datenmissbrauch hinweisen Erklär-Video zur App "TikTok" Dieses Video können Lehrkräfte zur Einführung in das Unterrichtsthema "TikTok" nutzen:

Bildungsebene:

Sekundarstufe I

Frei zugänglich:

nein

Kostenpflichtig:

ja

Lernressourcentyp:

Arbeitsmaterial

Lizenz:

Frei nutzbares Material

Sprache:

Deutsch

Themenbereich:

Schule fachunabhängige Bildungsthemen sonstige fachunabhängige Bildungsthemen
Berufliche Bildung Berufliche Bildung allgemein Berufswahl, Berufsvorbereitung, Berufsberatung

Geeignet für:

Lehrer