Produktorientierte Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit bewerten - Unterrichtsmaterial online bei Elixier

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Dieser Fachartikel gibt Lehrkräften Anregungen, welche Möglichkeiten der produktorientierten Benotung sie von Klassenarbeiten abgesehen haben. Sie erhalten konkrete Tipps zur Bewertung von Heften, schriftlichen und mündlichen Ergebnissen aus Einzel- oder Partnerarbeiten und Hinweise auf die Beobachtungsmöglichkeiten in Gruppenarbeitsphasen.

Anbieter:

Lehrer-Online | Eduversum GmbH, Taunusstr. 52, 65183 Wiesbaden

Autor:

Annette Holl

Lange Beschreibung:

Welche Leistungen dürfen bewertet werden? Neben Klassenarbeiten darf eine Lehrkraft sämtliche im Rahmen des Unterrichts in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit entstandenen Leistungen wie die Hefte, Mappen mit bearbeiteten Aufgabenblättern zu einer Lernwerkstatt oder Plakate bewerten. In welchem Verhältnis zu den Klassenarbeiten diese dann in die schriftliche Note eingehen, bleibt der Lehrkraft selbst überlassen, sofern es keine schulinternen Absprachen gibt. Denkbar ist beispielsweise, dass die Durchschnittsnote aus mehreren Werkstattmappen als zusätzliche Klassenarbeit im Sachunterricht zählt oder aber auch, dass ein Plakat aus einer Projektarbeit eine Klassenarbeit ersetzt. Die benoteten Materialien sollten von den Eltern (in der Grundschule und den unteren Klassen der weiterführenden Schule) unterschrieben werden. Das Schriftbild und die Heftführung zählen zur mündlichen Leistung , sofern es im jeweiligen Bundesland keine spezielle Zeugnisnote dafür gibt wie zum Beispiel in Baden-Württemberg die Note "Schrift und Gestalten". Dürfen Hausaufgaben benotet werden? Hausaufgaben dürfen nicht als schriftliche Leistung benotet werden. Denn mitunter sind diese nicht alleine angefertigt worden und somit "keine objektiv erbrachte Leistung eines Schülers oder einer Schülerin". Mehr dazu können Sie im Schulrechtsfall " Hausaufgaben benoten? " nachlesen. Sie dürfen allerdings in Bezug auf ihre Ausführung im Rahmen der Mitarbeitsnote bewertet oder im Zeugnisbericht erwähnt werden ("Mara Mustermann erledigt ihre Hausaufgaben stets ordnungsgemäß."). Wie können Hefte bewertet werden? 1. Möglichkeiten der Überprüfung Blocküberprüfung: Die Lehrkraft sammelt alle Hefte zeitgleich ein. Verteilte Überprüfung: Die Lehrkraft nimmt in regelmäßigen Abständen ein paar Hefte mit. Alternativ kann sie auch die Regel einführen, dass jedes Heft, das voll ist, abgegeben wird. 2. Bewertungskriterien Vollständigkeit des Heftes (übertragene Tafelbilder, Hausaufgaben, Arbeitsblätter) äußere Form (Überschriften, Datumsangaben, Aufgabennummern und Seitenzahlen) Tabellen wurden mit Lineal gezeichnet. Schriftbild: gleichmäßig, Fehler wurden sauber radiert oder mit einem Lineal durchgestrichen Lineatur (wird eingehalten, Ziffern in den Kästchen) Layout wurde ausgestaltet (Zeichnungen angemalt, zusätzliche Zeichnungen, Unterstreichen mit Farbe) 3. Korrekturhinweise Es empfiehlt sich, eine extra Farbe für die Bemerkungen zur Ordentlichkeit und Gestaltung zu verwenden, um diese von anderen Korrekturzeichen (Rechtschreibfehler, Lehrerkürzel zur Hausaufgabenkontrolle oder anderes) abzuheben. Alternativ bieten sich Haftnotizen an, die wieder entfernt werden können. Anstatt nur auf Mängel hinzuweisen, sollten ganz bewusst auch ordentliche Stellen mithilfe lachender Smileys, Stempeln, Stickern oder aufmunternder Lobsätze positiv verstärkt werden wie "Galaktische Schönheit!" oder "Schönschreibtalent!". Manche Schülerinnen und Schüler haben Probleme mit der Grafomotorik und können im Prinzip nur wenig für ihr Schriftbild. In solchen Fällen sollte die Lehrkraft darauf achten, vor allem Fortschritte oder sichtliche Bemühungen des Kindes zu honorieren ("Deine Buchstaben sehen schon viel sauberer aus als beim letzten Mal. Weiter so!"). In Absprache mit der entsprechenden Schülerin oder dem entsprechenden Schüler kann die Lehrkraft ein besonders gelungenes Heft zur Veranschaulichung im Rahmen eines Unterrichtsgespräches der gesamten Gruppe zeigen. Was ist bei der Bewertung von schriftlichen Leistungen zu beachten? Im Rahmen von Lernwerkstätten, Lernzirkeln oder Lerntheken entsteht oftmals eine Sammlung von Arbeitsblättern. Sollen diese benotet werden, sollte die Lehrkraft Transparenz zeigen und das (gegebenenfalls zusammen mit ihren Bewertungskriterien) vorab bekanntgeben. Es ist sinnvoll, die Ergebnisse in einer speziellen Themenmappe (Schnellhefter oder Extraheft) zu sammeln. Schön ist es, wenn die Schülerinnen und Schüler das Deckblatt hierzu (mithilfe einer Kopiervorlage oder ganz frei) selbst gestalten. Es bietet sich an, den Schülerinnen und Schülern die benoteten Mappen zusammen mit einer Checkliste (siehe unten) zurückzugeben, um ihnen und ihren Eltern die Bewertung zu verdeutlichen. Wurden die Arbeiten in Partnerarbeit ausgeführt und es gibt ein gemeinsames Ergebnis, sollten aus Fairnessgründen beide Teammitglieder dieselbe Note erhalten. Haben die Partner zwar gemeinsam gearbeitet, aber individuelle schriftliche Ergebnisse erstellt, kann unter Umständen auch individuell benotet werden. Allerdings sollte dies eher die Ausnahme sein, da das schnell zu Konkurrenz- und Wettbewerbsdenken führt und das soziale Lernen, das im Fokus solcher Aufgaben steht, schmälert.

Bildungsebene:

Sekundarstufe II

Frei zugänglich:

nein

Kostenpflichtig:

ja

Lernressourcentyp:

Arbeitsmaterial

Lizenz:

Frei nutzbares Material

Sprache:

Deutsch

Themenbereich:

Schule fachunabhängige Bildungsthemen sonstige fachunabhängige Bildungsthemen
Berufliche Bildung Berufliche Bildung allgemein Berufswahl, Berufsvorbereitung, Berufsberatung

Geeignet für:

Lehrer