Distanzlernen in der Grundschule auch nach Corona - Unterrichtsmaterial online bei Elixier

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Dieser Fachartikel gibt Tipps für den Einsatz digitaler Anwendungen in der Grundschule. Er basiert auf den Erfahrungen des Autors aus der Zeit der Schulschließungen und liefert wertvolle Anregungen für das zeitgemäße Lernen in der Primarstufe.

Anbieter:

Lehrer-Online | Eduversum GmbH, Taunusstr. 52, 65183 Wiesbaden

Autor:

Sven Ludwig

Lange Beschreibung:

Kombination von Präsenz- und Fernunterricht  Schulen kehren aktuell zum Regelbetrieb zurück, was nicht bedeutet, dass Schulschließungen perspektivisch nicht wieder ein Thema sein können. Auch nach dem bundesweiten Lockdown sollten Schulen Präsenz- und Fernunterricht jederzeit miteinander kombinieren können. Besonders Grundschulen und deren Lehrkräfte stehen diesbezüglich vor großen Herausforderungen. Grundschulkinder benötigen in besonderem Maße die Nähe zur Lehrkraft, auch beim Distanzlernen. Individuell zu beantwortende Fragen sind nur durch intensiven Kontakt, zum Beispiel per Telefon, möglich. Der Umgang mit den digitalen Medien ist bei Kindern noch nicht so präsent wie bei älteren Schülerinnen und Schülern. Ihre Lernfähigkeit ist aber riesengroß. Tipps für den Einsatz digitaler Anwendungen in der Grundschule Elementar ist es, die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler auch aus der Ferne zielführend zu begleiten. Dabei gilt es, zwischen den Vor- und Nachteilen synchroner und asynchroner Angebote zu unterscheiden. Bei den synchronen Angeboten handelt es sich um Programme, die die zeitgleiche physische Anwesenheit der Lehrkraft und der Schülerinnen und Schüler voraussetzt. Asynchrone Angebote setzen hingegen keinen bestimmten Zeitpunkt des Lernens voraus.  Videokonferenz-Tools im Grundschulunterricht Ein Beispiel für synchrone digitale Angebote sind Videokonferenz-Tools . Videokonferenz-Module verfügen teilweise über Whiteboards, die die Funktion der Schultafel erfüllen. Folgende Aspekte sollten bei der Nutzung von Videokonferenz-Tools im Grundschulunterricht beachtet werden: Während in den weiterführenden Schulen eine Videokonferenz auch in großen Gruppen möglich ist, sollte in Grundschulen die Klasse in Lerngruppen unterteilt werden, um eine größere Aufmerksamkeit der Lehrkraft gegenüber dem einzelnen Kind, aber auch dem Kind gegenüber der Lehrkraft zu gewährleisten. Es gelten wie auch im Präsenz-Unterricht bestimmte Regeln , an die sich alle Kinder halten müssen (nur einer spricht und die anderen schalten währenddessen das Mikro aus, es gibt eine Melde-Regel und so weiter). Kollaboratives Arbeiten mit Padlet Eine weitere Möglichkeit für synchrones, kollaboratives Arbeiten in der Grundschule bietet das Programm "Padlet". Mit diesem kann zeitgleich und gemeinsam an einem Thema gearbeitet werden. Dafür wird keine spezielle App benötigt und man kann sowohl per PC oder Notebook als auch via Tablet und Handy damit arbeiten. Ein Thema wird vorgegeben und die Kinder beteiligen sich an der Entstehung einer Art virtuellen Mindmap. Sie können sich zum Zusammenarbeiten verabreden und das Padlet wachsen sehen oder aber zu verschiedenen Zeiten daran arbeiten. Eingefügt werden können zum Beispiel Filme, Fotos, Audios, Links und eigene Zeichnungen. Als Beispiel können Sie sich dieses  Padlet aus dem Englischunterricht einer 4. Klasse ansehen . Kindgerechte Kommunikationstools Messenger und Chats können das synchrone Arbeiten in der Grundschule sinnvoll ergänzen. Die Kinder kennen oftmals WhatsApp, was aber aus Gründen des Datenschutzes nicht empfehlenswert ist. Wenn Ihre Schule über eine Schulplattform verfügt, hat diese sicher eine Messenger-Funktion. Ansonsten kann man sich bei Plattformen wie Chatten ohne Risiko über sichere Chatrooms beziehungsweise Messenger informieren. Wer gerne einen Messenger à la WhatsApp  WhatsApp scheidet unter anderem auch aufgrund des Mindestalters von 16 Jahren aus  nutzen will, kann zum Beispiel die datenschutzkonformen Messenger "Wire" oder "Threema" nutzen. Wirklich kindgerecht kommunizieren kann eine Klasse über Primolo , den Webseiten-Generator. Hier können die Kinder auch von zu Hause aus gemeinsam an einem Thema arbeiten und die Inhalte auf einer Klassen-Webseite veröffentlichen. Zusätzlich stehen Chat- und Forenfunktionen zur Verfügung. Lernvideos und Audiodateien erstellen Der Vorteil asynchroner Angebote ist, dass diese keinen bestimmten Zeitpunkt des Lernens voraussetzen, zum Beispiel bei Lernvideos, die von den Lehrkräften selbst erstellt werden . Für die Erstellung von Lernvideos benötigen Lehrkräfte nicht viel mehr als ein Tablet oder Handy. Lernvideos für Grundschulkinder sind effektiv, wenn sie aus kurzen Sequenzen mit vielen Wiederholungen bestehen. Auch Interaktivitäten sollten eingebaut werden. Das Spielerische sollte aber nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Ebenso zu empfehlen und noch einfacher zu erstellen sind kurze Audiodateien , in denen Wissenswertes zu einem Thema von der Lehrkraft erklärt wird. Eine Audio-App hat in der Regel jedes Smartphone und die Dateigröße hält sich in Grenzen, sodass man die Datei auch per E-Mail versenden kann. Beispielsweise ist der Englisch-Unterricht ohne das Hören kaum vorstellbar. In diesem Fall könnte die Lehrkraft die neuen Vokabeln vorsprechen und sie an ihre Schülerinnen und Schüler schicken. Nachdem diese sie geübt haben, erstellen sie selbst Audiodateien mit den Vokabeln und schicken sie an die Lehrkraft zurück. Welchen Nutzen kann man aus dem Distanzlernen nach der Corona-Zeit ziehen? Viele der oben erwähnten digitalen Anwendungen eignen sich auch für den normalen Präsenz-Unterricht beziehungsweise die Projektarbeit. Die Lehrkräfte konnten während der Schulschließungen Erfahrungen damit sammeln, die sie wiederum im Regelunterricht anwenden können. So besteht zum Beispiel weiterhin die Möglichkeit, die jeweiligen Schulserver für die Hausaufgaben-Verteilung zu nutzen (Stichwort "Flipped classroom"). Die Qualität des Distanzlernens war während der Schulschließungen, so haben es auch Befragungen ergeben, sehr unterschiedlich. An den einzelnen Schulen sollte aber möglichst einheitlich gearbeitet werden, damit es nicht zu Unstimmigkeiten in den Elternhäusern und Kollegien kommt, nach dem Motto: "Frau Schneider hat ganz tolle Lernvideos gedreht Herr Meier aber nicht". Ein Konzept für das Distanzlernen , das allen an Schule Beteiligten transparent gemacht wird, sollte erstellt werden. Dieses sollte auch beinhalten, in welcher Form die Schülerinnen und Schüler Kontakt mit ihren Lehrkräften aufnehmen können, erledigte Aufgaben abgeben können, wie das Feedback der Lehrkräfte aussehen muss, und wie der Kontakt zu den Eltern gestaltet wird. Letztendlich ersetzen alle angesprochenen digitalen Werkzeuge nicht den persönlichen Austausch zwischen Lehrkräften und ihren Schülerinnen und Schülern. Sie können diesen aber zumindest erleichtern - zum Beispiel, wenn den Risikogruppen angehörige Kinder nicht am Präsenz-Unterricht teilnehmen können und weiter per Distanz-Unterricht mit Material versorgt werden müssen.

Bildungsebene:

Berufliche Bildung Primarstufe Sekundarstufe II

Frei zugänglich:

nein

Kostenpflichtig:

ja

Lernressourcentyp:

Arbeitsmaterial

Lizenz:

Frei nutzbares Material

Sprache:

Deutsch

Themenbereich:

Schule fachunabhängige Bildungsthemen sonstige fachunabhängige Bildungsthemen
Berufliche Bildung Berufliche Bildung allgemein Berufswahl, Berufsvorbereitung, Berufsberatung

Geeignet für:

Lehrer