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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 19.01.2023:

„Ehrenamtliches Engagement ist wichtig für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft.“

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: DSEE

Der Bund hat 2020 in der 22.000-Einwohner-Stadt Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt angesiedelt. Die Stiftung trägt dazu bei, insbesondere in ländlichen Regionen ehrenamtliche Strukturen aufzubauen und zu erhalten. Sie hält Angebote zur Organisation bürgerschaftlichen Engagements und Fördermittelakquise bereit, vernetzt Engagierte und bietet zahlreiche Präsenz- und Online-Veranstaltungen rund um die Themen Vereinsarbeit, Engagement und Ehrenamt an.


Rund 30 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Freiwilliges Engagement in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in wohltätigen Organisationen hat eine lange Tradition. Ehrenamtliche Tätigkeiten tragen sehr zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei, verbessern die Lebensqualität vieler Menschen und geben den Engagierten selbst das Gefühl, etwas Gutes zu tun. Besonders in strukturschwachen und ländlichen Regionen ist es jedoch oft schwierig, ehrenamtliche Strukturen aufzubauen und zu erhalten.
Damit alle Menschen in Deutschland die gleichen Chancen zur Teilhabe haben, unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben, hat die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ die Gründung einer Bundesstiftung zur Förderung von Engagement und Ehrenamt in die Wege geleitet.

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ist ein gemeinsames Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Stiftung, die bundesweit ehrenamtlich Engagierte unterstützt und fördert, hat im Juli 2020 ihre Arbeit aufgenommen und will das Ehrenamt insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Regionen in Abstimmung mit bereits bestehenden Bundesprogrammen nachhaltig stärken. Weil Ostdeutschland besonders stark ländlich geprägt ist, fiel die Wahl des Bundes darauf, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt in der 22.000-Einwohner-Stadt Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern anzusiedeln.

Ein Service- und Kompetenzzentrum

Als zentrale Anlaufstelle hat die DSEE in den ersten beiden Jahren ihres Bestehens ein Service- und Kompetenzzentrum aufgebaut, das Beratung bietet und vor allem kleinere Initiativen beim Aufbau der notwendigen Strukturen begleitet. Sie unterbreitet Angebote zur Organisation bürgerschaftlichen Engagements, unterstützt bei rechtlichen Fragen, zeigt, wo man Fördermittel beantragen kann und präsentiert „Best-Practice-Beispiele“, anhand derer sich Initiativen über besonders erfolgreiche Ehrenamtskonzepte informieren können. Die DSEE bietet auch jede Woche Präsenz- und Online-Veranstaltungen rund um die Themen Vereinsarbeit, Engagement und Ehrenamt an. Außerdem bringt die Stiftung durch unterschiedliche Vernetzungsangebote Engagierte zusammen, hilft bei der Gewinnung neuer Ehrenamtlicher und führt Fortbildungen durch. Auch auf akute Krisen wie die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im Ahrtal und den Angriffskrieg auf die Ukraine hat die DSEE mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten schnell reagiert.

Schwerpunkte im Jahr 2023

In ihrem dritten Jahr wird die Stiftung für Engagement und Ehrenamt die Angebote aufstocken, um in den aktuellen Transformationsprozessen des Landes - wie der Digitalisierung, dem demografischen Wandel, der Folgen des Krieges in der Ukraine, der Klimakrise oder der Diversität - eine vielfältige und resiliente Zivilgesellschaft zu stärken. Im engen Austausch mit den Zielgruppen und in Abstimmung mit bestehenden Bundes- und Landesprogrammen, Akteur*innen der Zivilgesellschaft, der Landkreise und der Kommunen entwickelt sie im Programm „TransformD“ Strukturen, Angebote und Unterstützungsprogramme für Engagierte und ihre Organisationen und baut bestehende aus. Weil Online-Angebote und die digitale Infrastruktur für die Arbeit von Vereinen und anderen gemeinnützen Organisationen notwendig sind und gerade in ländlichen Regionen funktionierende Ehrenamtsstrukturen ermöglichen, spielen Angebote rund um das Thema Digitalisierung dabei eine große Rolle. Mit dem Programm 100xDigital beispielsweise unterstützt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt deutschlandweit 100 gemeinnützige Organisationen aus unterschiedlichen Engagementfeldern beim digitalen Wandel. Jeder Verein und jede Organisation erhält im Rahmen des Programms Qualifizierung, Training, Coaching sowie ein Umsetzungsbudget.

Verschiedene Programme
Mit dem Mikroförderprogramm „Ehrenamt gewinnen. Engagement binden. Zivilgesellschaft stärken.“ unterstützt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt mit bis zu 2.500 Euro ehrenamtlich getragene Organisationen in strukturschwachen und ländlichen Regionen dabei, Nachwuchs für Engagement zu gewinnen und die Strukturen für Engagement und Ehrenamt zu stärken. Junge engagierte Menschen, die bereits ehrenamtliche Führungskräfte sind oder werden wollen, werden mit dem Programm „FuturE - Engagiert in Führung“ in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung unterstützt. Das Unterstützungsprogramm „Engagiertes Land“ stärkt lokale Netzwerke, bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt und Beteiligung in strukturschwachen ländlichen Räumen in Zusammenarbeit mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt beteiligt sich auch am Partnerprogramm „Engagierte Stadt”, um strategische Engagementförderung und gemeinsames Wirken auch in größeren Orten zu unterstützen. Durch die Förderung von Forschungsvorhaben wird neues Wissen generiert, das der Engagementförderung nutzt und mit dem neue und passgenaue Service- und Förderangebote entwickelt werden. Dieses soll durch verschiedene Maßnahmen des Wissenstransfers verbreitet werden.

Engagementstrategie der BRD

Eine aktive Rolle übernimmt sie auch bei der Erarbeitung der Nationalen Engagementstrategie. Die neue Engagementstrategie des Bundes soll Kompass für die Engagementförderung der Bundesregierung sein und konkrete Maßnahmen zur Stärkung von Engagement und Ehrenamt enthalten. Alle Engagierten und Ehrenamtliche mit ihren Organisationen sind eingeladen, sich an der Erarbeitung der Engagementstrategie in Diskussionen zu beteiligen. Auf der Website zukunft-des-engagements.de kann jede*r seine Herausforderungen, Anregungen und Lösungen eintragen, die Ergebnisse von Diskussionen teilen und mit Expert*innen in Fachgesprächen diskutieren. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend koordiniert die Erarbeitung der Engagementstrategie für die Bundesregierung und ist in diesem Rahmen für deren Formulierung sowie die Abstimmung zwischen den Bundesressorts verantwortlich. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt bringt sich mit eigenen Vorschlägen ein und hilft dabei, die Zivilgesellschaft in den Prozess einzubeziehen.

Engagement und Ehrenamt anerkennen und wertschätzen
Schließlich soll Engagement und Ehrenamt auch honoriert werden. Mit dem Förderpreis „EngagementGewinner“ zeichnet die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt gemeinnützige Organisationen aus, die mit einfachen, innovativen und inklusiven Ansätzen erfolgreich Engagierte und Ehrenamtliche insbesondere in ländlichen und/oder strukturschwachen Räumen gewinnen und die bereit sind, ihre Ideen und Erfahrungen mit anderen zu teilen. „Ehrenamtliches Engagement ist zentral wichtig für den Zusammenhalt in einer pluralen und demokratischen Gesellschaft, deshalb ist die Anerkennung von Engagement eine wichtige Aufgabe und fördert die Nachhaltigkeit“, meint auch Wilfried Theißen, Vorstand der Stiftung Gemeinsam Handeln, der beim ersten „EngagementGewinner“-Preis 2021 Mitglied der Jury war.

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 19.01.2023
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